Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei allen Empfehlungen nur um Tipps handelt, aus denen keinerlei Haftungsansprüche abgeleitet werden können.
Fettbrand
Was geschieht bei einer Fettexplosion
Nebenstehend sehen Sie den Verlauf einer Fettexplosion. Dazu wurde ein handelsübliches Frittierfett auf seinen Zündpunkt von 280 Grad erhitzt, so dass es ohne eine Zündquelle zu brennen beginnt. Diese Temperatur kann durch unkontrollierte Erwärmung auch auf Küchenherde erreicht werden.
Wird beim Löschen dann das falsche Löschmittels "Wasser" angewandt, kommt es zu einer so genannten Fettexplosion. Dabei läuft folgender Vorgang ab:
Das auf das heiße und brennende Fett aufgebrachte Wasser verdampft explosionsartig. Mit dem Übergang des Wassers vom flüssigen Zustand in die Dampfphase, erfolgt eine riesige Volumenausdehnung, die heiße und brennende Fetteile mitreißt.
Aus einem Liter Wasser können dabei 1700 Liter Dampf werden. Somit wird die Verbrennungsoberfläche erheblich größer, was eine noch bessere Verbindung von brennbarem Stoff mit Sauerstoff ermöglicht und letztlich zu einer Stichflamme führt.
Sie sehen, was alles passieren kann, wenn man sich nicht rechtzeitig vorher dafür interessiert. Für Ihre Sicherheit beim Frittieren sollten Sie sich folgende Punkte einprägen:
- Frittiergut trocknen,
- nicht zuviel Fett oder Öl ins Gefäß geben, Fett oder Öl nicht überhitzten,
- gealtertes und verbrauchtes Fett rechtzeitig erneuern,
- Fette und Öle beim Erhitzen ständig beaufsichtigen!
- Denken Sie auch beim gemeinsamen Fondue an die Gefahren mit überhitztem Fett!
Kommt es doch einmal zum Brand dann bitte nicht mit Wasser löschen, sonst lösen Sie eine Fettexplosion, wie oben gezeigt, in Ihrer Küche aus!
Gefahrenquelle: Dunstabzugshaube
Die eingebauten Filter in Dunstabzugshauben sättigen sich nach einiger Zeit mit Küchendämpfe und Fett. Den Filter sollten Sie nie mit brennbaren Flüssigkeiten auswaschen sondern nur gemäß der Bedienungsanleitung reinigen oder durch einen neuen Filter ersetzen. Flambieren Sie deshalb auch nie unter Dunstabzugshauben!
Das richtige Verhalten bei einem Fettbrand:
- Nur Feuerlöscher verwenden, die für Fettbrände geeignet sind.
- Die Löscher sind entsprechend gekennzeichnet.
- Nicht mit Wasser löschen.
- Keine Löschdecken verwenden (sie brennen durch)
- Schalten Sie die Energiezufuhr (Gas /Strom) Ihres Herdes ab.
- Wenn möglich Deckel auf den Topf
- und in jedem Fall die Feuerwehr über Notruf 112 rufen.
Der richtige Feuerlöscher für Fettbrände:
Feuerlöscher enthalten oft Löschmittel, die für mehrere Brandklassen gleichzeitig geeignet sind. Nachdem bei Versuchen der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Genuss festgestellt worden war, dass die bisher empfohlenen bzw. vorgeschriebenen Löschdecken und CO 2-Löscher nicht in der Lage sind, Fettbrände zuverlässig zu löschen, haben die zuständigen Normengremien in einer Verlautbarung die Anforderungen an einen Feuerlöscher zum erfolgreichen Löschen von Fettbränden genau definiert.
Zwischenzeitlich haben die Feuerlöscherhersteller einen Löschertyp auf den Markt gebracht, der speziell für den Gebrauch an Friteusen und Tiefbratgeräten entwickelt wurde und nach EN 3 zugelassen ist. Nach den Richtlinien der Berufsgenossenschaft für Nahrungs- und Genussmittel sind diese Feuerlöscher in Gaststätten/Küchen sogar Vorschrift.
Das darin enthaltene Löschmittel löscht bei Speiseöl und sonstigen Fettbränden zuverlässig durch Verseifung der brennenden Flüssigkeit. Es bildet sich eine Sperrschicht über dem Brandherd, der Zutritt von Sauerstoff wird unterbunden. Gleichzeitig kühlt das Löschmittel das Öl oder Fett unter die Selbstentzündungstemperatur herunter und verhindert damit ein erneutes Aufflammen des Brandes. Weitere Vorteile sind:
- Einfache Reinigung der Brandumgebung.
- Aufgrund seiner Zusammensetzung und hohen Reinheit bestehen keine hygienischen Bedenken bei Verwendung in Küchen.
Sauerstoff und Öle:
Fette und Öle sind leichter brennbar, als man meint. Zunächst benötigen Sie dazu Sauerstoff. Normalerweise muss man den Vorgang aktivieren, also das Gemisch anzünden. Durch einige Maßnahmen kann man die Verbrennung beschleunigen, das heißt die Aktivierungsenergie senken. Dazu gibt es die Gesetze von Le Chatelier. Ein Beispiel ist die Konzentrationserhöhung des Sauerstoffs: Wenn Fette mit Sauerstoff unter hohem Druck (das bedeutet mit hochkonzentriertem Sauerstoff) zusammen kommen, ist dessen Konzentration so hoch, dass sich die Fette auch in der Kälte selbst entzünden können. Das kann sogar explosionsartig geschehen. Das geschieht offenbar unter der katalytischen Mitwirkung des Metalls, aus dem das Ventil gebaut ist. Deshalb darf man das Gewinde von Sauerstoffflaschen auf keinen Fall mit üblichen brennbaren Fetten schmieren! Aus diesem Grund hat eine Sauerstoffflasche auch ein anderes Ventilgewinde als eine Brennstoffhaltige Gasflasche. Das sollte übrigens nicht nur der Monteur wissen, sondern auch die OP-Schwester, die mit Sauerstoffflaschen hantiert! Beliebt ist auch, sich mit dem Gas die Kleidung nach einem langen Arbeitstag zu reinigen, indem man sich mit Gas aus der Gasdruckflasche abdüst. Mit Sauerstoff ist dabei schon mancher ins Brennen geraten.
Im Bereich Feuerwehr TV, ist ein Video zu einer Fettexplosion.
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